Montag, 19. Januar 2015

Adventure, Adventure

Wir befinden uns gerade auf der Fähre, die uns von der Süd- zur Nordinsel fährt und das Schiff gleitet ruhig und sanft durch die Cook Strait, die Sonne scheint. Ganz anders in den vergangenen Tagen, während derer wir mit dem Kayak durch die Marlborough Sounds gefahren sind. Entgegen aller Wettervorhersagen war die See in dieser Zeit fast durchweg rauh und stürmisch, sodass unsere Kayakfahrt ein richtiges Abenteuer war. 


Angefangen hat alles in Picton, einer kleiner Hafenstadt im Norden der Südinsel, wo wir uns vor vier Tagen in ein Zweierkayak gesetzt haben, mit dem Ziel die dortige Fjordlandschaft zu erkunden; Zelt, Campingausrüstung und Essen für drei Tage im Bauch des Boots verstaut. Unser Essen hatten wir in Säcken verstaut; einer für's Frühstück, einer für's Abendessen,... Am Abend, nach Ankunft auf der ersten Insel, wurden wir unseres kompletten Abendessensacks beraubt - von Wekas, den wohl schlauesten und hungrigsten aller neuseeländischen Kreaturen ;-) Aus unserem Vorzelt heraus haben die Vögel unseren kompletten Nudelvorrat geklaut und gnadenlos aufgeputzt. Weit und breit kein anderer Kayaker oder Camper, den wir hätten nach ein paar Nudeln fragen können. Also hieß es rationieren: Zum Frühstück und Mittagessen gab es von nun an Müsli mit Yoghurt und zum Abendessen abgezählte Brotscheiben, kulinarisch also nicht gerade ein Highlight :-) Da kam uns das Angebot zweier neuseeländischer Segler, Antonia und Ross, gerde recht: Pancake-Frühstück auf ihrem Boot am dritten Morgen. Yuhuuuuu!!!! 




Nicht getrübt von den ansonsten mageren Mahlzeiten und vor Kraft und Motivation nur so strotzend machten wir uns an den anderen Tagen auf in den Kampf gegen Wind und Wetter: Regen, Nebel, sehr starke Windböen und damit einhergehend hohe Wellen begleiteten uns auf einem Großteil der Strecke und ließen uns zum Teil ganz schön an das Ende unserer Kräfte kommen. Insbesondere am letzten Tag, als wir zurück nach Picton mussten, stand das Wetter wirklich nicht auf unserer Seite. An einem Punkt dachten wir, wir müssten umdrehen und uns von einem Boot ziehen lassen, da wir solche Probleme hatten, um eine Landspitze herum zu fahren. Immer wieder wurden wir zurück und ans Ufer geprescht. Doch wir haben es geschafft, wenn auch erst beim dritten Anlauf. Und wie Timo mich versuchte zu besänftigen: es ist nur Wasser und Wind ;-) 



Insgesamt haben wir in drei Tagen fast 70km mit dem Kayak zurückgelegt, haben allein an Stränden geschlafen, täglich im Meer gebadet und uns über jeden Sonnenstrahl gefreut, der durch die dicke Wolkendecke hindurch schien. Aufgrund der widrigen Bedingungen, haben wir auch nur den wetterfreundlichen Teil des Abenteuers dokumentiert ;-) Den Rest müsst ihr euch einfach vorstellen. Als kleine Hilfe: Der Wind war zum Teil so stark, dass mir die Paddel aus der Hand geflogen sind und sich bereits weiße Schaumkronen auf den Wellen bildeten.




Keinerlei Probleme bereitete uns das Wetter hingegen auf unserem anderen Abenetuer: einer Wanderung zur Muller Hut im Mount Cook Nationalpark. Hierbei ging es für uns zum Zelten in eisige Höhen. Aber seht selbst, denn unsere Bilder sagen hierbei mehr als tausend Worte, auch wenn sie die Schönheit und die Dimensionen dieser atemberaubenden Landschaft keinesfalls einzufangen vermögen. 








Solltet ihr je nach Neuseeland reisen, setzt diese zwei Ausflüge auf eure Liste, denn sie sind jede Sekunde der Anstrengung wert... 

Nun sitzen wir mit mega Muskelkater und ein paar Blasen an den Händen ganz kaputt in den Sesseln der Fähre :-) Immer noch hungrig und etwas ausgelaugt von unserem Kayakabenteuer, freuen wir uns nun noch mehr auf das Wiedersehen mit Kathrin, Anton und Mathias, die versprochen haben, uns eine leckere Mahlzeit für heute Abend zu zaubern...







Samstag, 10. Januar 2015

Natur pur!

Seit fast zwei Wochen befinden wir uns nun schon auf der Südinsel Neuseelands und genießen die Zeit draußen.
Eigentlich findet so ziemlich alles im Freien statt, was wir tun: die "morning shower" nehmen wir im benachbarten, meist eiskalten(!) Fluss oder See ein (natürlich nur mit biologisch-abbaubarem Shampoo!), frühstücken tun wir auf der Picknickdecke oder in unseren fancy Campingstühlen, tagsüber bewegen wir uns hauptsächlich zu Fuß auf Wanderwegen, die uns hoch hinaus bringen und abends fallen wir müde in unser Zelt, in dem es trotz neuseeländischem Sommer nachts doch recht abkühlt. Ein durchweg erfrischendes Erlebnis also :-)







Da wir Neuseeland schon vor 2 Jahren bereist haben, können wir uns dieses Mal richtig viel Zeit lassen und das Land langsam bereisen - wir haben keine "Highlightliste, die wir abarbeiten müssen..." Als wir in Christchurch unseren Mietwagen entgegen nahmen, waren wir natürlich voller Vorfreude, diesen mit leckerem westlichen Essen vollstopfen zu dürfen. Seitdem fahren wir jede Menge Brot, Käse und Weißwein durch die Gegend und genießen es, uns abends unser eigenes Essen über'm Gaskocher zaubern zu dürfen! Dieses durften wir schon mehrere Male mit Candace und Dave, unseren Campingkumpanen aus Kanada, teilen, die wir zufällig immer wieder auf Campingplätzen trafen und mit ihnen Tagestouren machten, unser Essen teilten oder Apple-Cider am Lagerfeuer mit Blick auf den Strand genossen.







Der Hauptgenuss liegt aber natürlich in der Landschaft dieses Landes, die auf der Südinsel einfach fantastisch ist: der Fox und Franz Joseph Gletscher blitzten dieses Mal in der Sonne (vor 2 Jahren im Regen kaum sichtbar!) und auch die Steilklippen am legendären Milford Sound  zeigten sich von ihrer besten Seite. Da fiel die Entscheidung nicht schwer verschiedenste Tageswanderungen zu unternehmen, die uns hoch hinauf führten, um die grandiose Landschaft von oben zu genießen.







Tiertechnisch gab es auch schon so einige Highlights: An den Küsten Neuseelands erwarteten uns bis jetzt Seelöwen, Pinguine, Seehunde, Delfine und gestern sogar Orkas!!! Nur den lästigen sandflies können wir nichts abgewinnen, die uns schon manchmal nach der Abenddämmerung aufzufressen schienen... Aber auch das gehört zu einem Outdoor-Leben dazu :-P ... ach ja, und Schafe prägen das Landschaftsbild! Es gibt hier mehr Schafe als Einwohner :-)









Schon bald werden weitere Highlights folgen: Sie heißen Anton, Kathrin und Mathias und erwarten uns auf der Nordinsel, auf die wir in einer Woche übersetzen werden - die Spannung und Vorfreude steigt!

Bis bald und cheers, Hanna & Timo