Tag 19: Wir reisen nicht mehr in klapprigen Bussen. Dank Millie geht es per Luftweg in 30 Minuten nach Kunming. Der Bus hätte mindestens 8 Stunden gebraucht und uns unzählige Nerven gekostet! Das dortige Flughafenhotel ist wohl schon mal ein schöner Vorgeschmack auf die kommende Zeit. Das Zimmer ist es wert erst um 14h00 auszuchecken. Wieder steigen wir in ein Flugzeug. Ziel: Dali. Dort treffen wir dann endlich Millie wieder :-) Unser - oder besser IHR driver bringt uns in unser Hotel, dessen Name übersetzt "Wolke des Reisens" heißt. Auch wir schweben auf Wolke 7 bei diesem "Standard"!!!
Tag 20: Wir laufen durch das Touristädchen Dali. Millie zeigt uns, wie man in China richtig Tee trinkt: eine ganze Zeremonie, bei der wir richtig viel Spaß haben und viel lernen. Dali hat sonst nichts für uns zu bieten außer westliches Essen...
Tag 22: Wir besichtigen einen weiteren "Ort von touristischem Interesse": außer gutem Essen wieder nix für uns - chinesischer Tourismus ist furchtbar!!! Das sagt sogar Millie und wir machen schnell einen Haken an dieses Städchen namens Shuanglong. Aber die Landschaft rund um den Erhai Hu See ist wunderschön herbstlich.
Tag 23: Heute heißt es weiterreisen. Mit dem Flugzeug zurück nach Kunming und mit dem Auto weiter. Den Mittagsstop legen wir in der Stadt Shilin ein, die berühmt für ihre Felsformationen ist. Das will ich natürlich sehen... ABER: 25 Euro Eintritt soll es Kosten, um die Natur zu bewundern und an der Kasse akzeptieren sie meinen Studentenausweis nicht!!! Ein Unding! Hanni und Millie lachen mich aus und wir ziehen ab zum Mittagessen, was wir in einem für uns gewöhnlichen chinesischen Restaurant einnehmen. Millie ist nicht ganz überzeugt und versucht ihren "Ekel" mit übermäßigen Feuchte-Tücher-Komsum zu bekämpfen :-D Diese bekommen wir übrigens IMMER von ihr gereicht: eins vor und eins nach dem Essen! Standard! Und zu allem Übel kriecht auch noch eine Kakerlake aus dem Menü hervor. Na guten Appetit!
Erst im Dunkeln kommen wir in den Reisterassen von Yuanyang an. Im Hostel (Millies Suche blieb erfolglos: Hier gibt es keine Luxushotels...haha!) gibt es unter anderem Moos zu essen...mein Magen rebelliert und kolabiert...
Tag 24: Tja, jetzt sind wir schon einmal in den größten Reisterrassen Asiens und ich muss das Bett hüten! Hanni und Millie erkunden derweil die wunderschönen Terassenformationen und einen lokalen Markt der Hani. So heißt die ansässige Volksgruppe hier.
Tag 25: Heute darf ich sie auch sehen, die wunderschönen Reisterassen! Ein Wahnsinn! Hanni hatte mir gestern ja schon Fotos gezeigt, aber live ist es eben doch anders!!! Wir sind ganz hin und weg und haben wirkliches Glück mit dem Wetter. Richard, der Besitzer des Hostels, führt uns durch die kleinen Dörfer und die daran anschließenden riesigen Reisterassen, die zu dieser Jahreszeit mit Wasser geflutet sind. Da wir wieder in tausend Metern Höhe sind, wird es hier im Winter zu kalt um Reis anpflanzen zu können. Das ist beispielsweise in Indonesien anders, wo es das ganze Jahr über warm ist. Während die Menschen dort also bis zu 3x im Jahr Reis anpflanzen, tun dies die Hani in Yuanyang nur 1x pro Jahr - deshalb sind die Terassen von November bis Februar komplett geflutet. Ein Glück für Fotoliebhaber :-) Jeden Sonnenauf- und -untergang nehmen wir mit und jeder Wasserbüffel oder Reisbauer ist ein willkommenes Fotomotiv (ihr werdet es beim Anschauen der Fotos merken!). Anders als in Jiuzhaigou sind wir jedoch fast die einzigen hier.
Tag 26: Wärme wir kommen! Die Kälte macht auch Millie zu schaffen, die aus Shanghai eigentlich nur tropisches Klima kennt. Da passt es gut, dass wir heute weiter gen Süden ziehen. Nach 9 Stunden Fahrt mit dem Auto steigen wir aus und können Jacken, Mützen, Schals und lange Unterhosen nun endlich dauerhaft wegpacken! Hanna und Millie springen aufgeregt aus dem Auto und kaufen Ananas, Mango und andere Früchte...
Tag 27: OMG!!! No comment:
Wir relaxen am Pool, werden massiert und futtern uns Reserven am Buffet an!!! :-D Hanni bekommt Käse: das ist alles was zählt!
Tag 28: Der heutige Tag steht wieder ganz im Zeichen des Tees. Genauer gesagt des "Pu'er Tees". Noch nie gehört? Wir auch nicht! Scheint aber fancy zu sein - zumindest gibt es die Teeplatten hier in allen Formen und Farben (und bestimmt auch Geschmacksrichtungen) und sie kosten zum Teil ein Vermögen. Wir wandern durch Teebaumwälder. Der älteste der Teebäume ist 800 Jahre alt! Komisch, hier steht gar kein Schild, welches auf die sich bietende Fotogelegenheit hinweist. In der Fabrik lernen wir, wie der handverlesene Tee gepresst wird. Nach dem Moos stehen heute Würmer auf dem Tisch. Sogar Hanni lässt sich den knusprigen Snack nicht entgehen. Mit viel Tee spülen wir ihn runter.
Tag 29: Alles hat ein Ende... Millie muss zurück nach Shanghai. Die Arbeit ruft! Natürlich hat sie es aber so arrangiert, dass Hanni und ich noch einen weiteren Tag im Paradies verweilen dürfen. Nach einem schnellen Abschied (Chinesen mögen keine emotionalen Begrüßungen oder Abschiede!) genießen wir unseren letzten Tag in China. Ach übrigens: ich habe sowohl Hanna als auch Millie (!!!) im "M&Ms mit Stäbchen - Wettbewerb" geschlagen! Ich bin quasi inoffizieller Weltmeister ;-)
Die letzten Tage haben uns ein ganz anderes China gezeigt: zwar hört man ab und zu noch einen Rülpser aus irgendeiner Ecke kommen, aber deutlich weniger als zuvor! Die Toiletten sind auf einmal genauso sauber wie bei uns! Und die Chinesen treten nicht mehr so in Massen auf wie zuvor... Naja, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben: heute wurde uns mitgeteilt, dass im Laufe des Tages 150 Chinesen ins Hotel anreisen! Vielleicht heißt es dann heute Abend am Buffet wieder: schmatzen, rülpsen und furzen...
Ab morgen leben wir dann wieder in der Realität: mit einem stinknormalen Bus geht es in 6 Stunden über die Grenze nach Laos, wo wir den Dezember verbringen werden...
Hanna & Timo