Tag 0: Schon am Flughafen in Kuala Lumpur wuseln die Chinesen am Gate durcheinander herum. Es herrscht eine chaotische Stimmung -als würden sie alle zum ersten Mal fliegen. Hanni ist die einzige Blonde im ganzen Flugzeug.
Tag 1 in China: Komisch, in Chengdu, Sichuan (Südwestchina) anzukommen und nicht von irgendeinem Schlepper genervt zu werden, aber die Chinesen sprechen ja leider bzw. in diesem Fall zum Glück kein Englisch. Und wir können kein Chinesisch, was uns beim Anblick der unzählbaren Zeichen plötzlich wieder klar wird. Zum Glück sind die Busse mit römischen Ziffern versehen. Im Hostel treffen wir fast nur auf reisende Chinesen. Die Hoffnung stirbt zuletzt: blogspot, picasa, facebook, youtube, dropbox und Teile von google funktionieren wahrhaftig trotz Apps (immer noch) NICHT (Mein Bruder (Martin) lädt die Einträge hoch, Kommunikation bitte nur per E-mail!!!) Auf einem Markt finden wir saftige Apfelbirnen, ein aufgehängtes Schaf, dessen Kopf auf dem Boden liegt und allerlei Undefinierbares; wir sehen Kinder, die in Holzkörben getragen werden oder mit kleinen Elektrobobycars vor ihren Eltern her fahren. Ganz plötzlich ist es richtig herbstlich. Wir wärmen uns mit bitterem Grüntee am Flussufer, 3 Literkanne zum Wassernachgießen inklusive. Ein ganz enthusiastischer Taxifahrer wirbt mit "Takkes" - Hat der grad Hakkes gesagt? - Wir lehnen dankend ab. Im Volkspark schallt Musik aus ALLEN Ecken, dazu tanzen Leute in ALLEN möglichen Stilrichtungen oder singen in ALLEN unvorstellbaren Stimmlagen ;-), andere spielen Federball, wieder andere Karten oder Mahjong,... - wuselig. Krass, an der 4-spurigen Hauptstraße ist es leiser als im Park. Plumpsklos MIT Spülung und Klobürste (In vielen anderen Teilen Asiens muss man mit einem Wassereimer spülen) UND Klopapier! China ist soooooo sauber und die Bürgersteige sind sooo groß - ein Genuss! Doch dann: würgh...spit und der Grüne landet direkt vor unseren Füßen! Anti-Abzocke- Festpreise im Bus - die gleichen Preise für alle, egal ob einheimisch oder ausländisch - genial! Sichuanoper - mit Oper hat das wenig zu tun, ist wohl eher ne Lichter-Laser-Musikshow, aber das unfassbar schnelle Maskenwechseln ist in der Tat faszinierend; so auch der Mann, der eine Reihe vor uns furzt - welcome to China!
Tag 2 in China: Der Himmel ist grau vom Regen und Smog; wir fragen uns, ob es heute noch richtig hell wird. Wir sind die ersten, die am heutigen Tag die Chengdu Panda Research Base betreten - ein eindeutiger Vorteil des Alleinreisens, denn die chinesischen Tourigruppen verlassen ihre Hotels erst später. Vor Ort finden wir Hans, Karl UND Anton unter den Riesen bzw. Babypandas - sooo süß. Zur Nahrungsergänzung bekommen die Pandas Pumpernickel - wir stecken ein paar der Kostproben für Besucher ein, denn wer weiß, wann es das nächste Mal so was Leckeres gibt ;-) Panda-Souvenirs für all die Shoppingverrückten und Kaufsüchtigen so weit das Auge reicht. Sogar auf den Zigarettenpackungen sind Pandas - wie abschreckend ;-) (In Indonesien waren auf den Zigarettenpackungen noch kranke Menschen abgebildet). Wir realisieren, dass wir zum ersten Mal seit langem nicht Schwitzen beim Laufen; deshalb gehen wir weite Strecken zu Fuß. Würggh...spit - na, wohin damit?... mitten in den eigenen Shop - immer wieder ungewöhnlich. Heißes Wasser für Tee und Instantnudelsnacks gibt es an jeder Ecke kostenlos zum Abfüllen - perfekt. Wir essen den ersten Nudeleimer Chinese style, lecker chemisch! Wir haben das Essen mit Stäbchen nicht verlernt und stellen uns selbst am Abend geschickt an beim Essen der Momos (gefüllte Teigtaschen tibetischer Art, ähnlich den chinesischen Jiaozi/ Baozi) im tibetischen Viertel von Chengdu. Wir statten Chengdus Altstadt einen Besuch ab und bewundern die Schattenpuppenspieler und die Atmosphäre, die von den roten Lämpchen und Lampions ausströmt.
Tag 3 in China: Zum ersten Mal seit zwei Monaten Asien müssen wir uns im Bus auf dem Weg zum Riesenbuddha in Leshan anschnallen. Wir fahren an krassen Riesenhäusern und dem größten alleinstehenden Gebäude der Welt, dem Global Center, vorbei. Sonne, wo bist du? Naja, dafür ist die Autobahn so gut wie bei uns und außer dem Propagandafilm, der vorne im Bus läuft, ist hier ziemlich vieles so "geordnet und organisiert" wie bei uns... - auch mal schön :-) Wir mischen uns unter die chinesischen Tourigruppen, die immer schön brav der Flaggendame mit Mikro folgen. Wir sehen ein paar Westler oder wie die Chinesen uns alle nennen "meguoren" - Amerikaner. Es kommt uns vor als bestünde China einzig und allein aus Essensständen, Restaurants, ... verrückt! Zum Glück habe ich einen Zettel mit chinesischen Schriftzeichen, die danach fragen, ob, was auch immer sich vor uns auftut, vegetarisch ist. Es funktioniert und wir kaufen uns reichlich Essen am Straßenrand. Am Abend ein Glas Wein aufs Haus in einem kleinen Café ;-)
Fazit: Wir sind so richtig in China angekommen! Chengdu ist ein tolles Mix und eine recht angenehme unkomplizierte chinesische Großstadt (Bezeichnenderweise hieß unser Hostel "Mix Hostel"). Trotzdem freuen wir uns auf das Reisen in den abgeschiedeneren Ecken Chinas und auf Natur pur! Möge das Abenteuer beginnen...
Bis bald, zaizien, Hanna und Timo
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