Freitag, 27. März 2015

Das bringt uns auf die Palme!

10 Millionen Menschen, davon 6 Millionen unterhalb der Armutsgrenze, obdachlose Familien mit Kindern, die unter Brücken leben, bettelnde Kinder, die uns an den Ärmeln zupfen, unehrliche Rickshaw-Fahrer, Anarchie auf den zum Teil 6-spurigen Fahrbahnen und unerträglicher Smog, der einem den Atem raubt. Mumbai, unser letzter und zum Glück nur kurzer Stop auf unserer Reise durch Südindien, brachte uns wahrlich auf die Palme! Zum Glück war da Anil, ein Inder, bei dem wir bereits bei unserem letzten Mumbai-Aufenthalt vor zwei Jahren Zuflucht gesucht haben und der uns freundlicherweise auch dieses Mal wieder beherbergt hat. Doch wir bleiben dabei: Nach Mumbai kehren wir nicht mehr zurück!


Wo wir jederzeit hin zurückkehren würden, ist Kerala - das Gegenteil von Mumbai: Mit der geringsten Analphabetenrate im ganzen Land gilt Kerala als sehr progressiver Staat. Die Menschen dort sind umweltbewusster; vielerorts sind Plastiktüten verboten. Auf den Straßen geht es gesitteter zu; der Lebensrhythmus ist allgemein gedigener. Kerala heißt übersetzt "Palmenland" und das ist es in der Tat. Noch nie haben wir so viele Palmen gesehen. In deren Stämme sind häufig Stufen geritzt, sodass "Könner" hinaufklettern und die Kokosnüsse abschlagen können oder den Palmenwein aus den Blättern gewinnen können. Uns hat es in Kerala allerdings nie auf die Palme gebracht - wir haben dieses Schauspiel eher von unten und vom Wasser aus bewundert.




Vor allem ist Kerala berühmt für seine Backwaters, kilometerlange und von Palmen gesäumte Wasserstraßen in Küstennähe, die man mit Hausbooten, Kanus und öffentlichen Fähren befahren und dabei das Leben der Menschen entlang der Kanäle bestaunen kann. Da sitzen Frauen und waschen Wäsche im Kanal oder sie bereiten den frischen Fisch zu, der von den Fischern geliefert wird, die gerade auf ihren bunt bemalten Booten von der See zurückkehren. Da kommen Verkäufer oder gar der medizinische Hilfsdienst auf kleinen Barken vorbei oder man hat mal wieder Glück und sieht einen Kingfisher (in Indien auch bekannt als Bier, in Deutschland eher als Eisvogel). Wir haben sogar gesehen wie Kordel aus Kokosnusshaar hergestellt wird. Bei diversen Ausflügen auf dem Wasser in Kollam und Alleppey haben wir demnach ein weiteres Gesicht Indiens ohne Lärm, Stau und Gedrängel kennengelernt und die Zeit und Ruhe so richtig genossen.
 




Was wir an Indien so schätzen, ist die Tatsache, dass dieses Land uns immer wieder ins Staunen versetzt. So beispielsweise in Kottayam, wo wir Glück hatten, einem Tempelfest beiwohnen zu dürfen. Im Tempelareal wurden dazu bunt geschmückte Elefanten zur Schau gestellt, auf deren Rücken Tänzer im Rhythmus der -naja- eher schrillen Tempelmusik tanzten und verkleidete Männer spielten Szenen aus dem Leben der Götter. In der weltlichen Variante des Festes haben wir auf einem Jahrmarkt handbemalte Kinderkarussele gesehen, die dazu noch mit der Hand betrieben wurden - genial! Und hier war es wieder, das Indien, wie wir es kennen: laut, voller mit dem Kopf wippenden Menschen und unheimlich farbenfroh und exotisch.




Unseren Aufenthalt in Kerala haben wir schließlich mit einem Besuch von Indiens höchstem Teeanbaugebiet in Munnar beschlossen. Zwar waren wir ja auch schon zu Beginn unserer Reise in den Teeplantagen Sri Lankas, aber in Kerala waren sie nochmal ganz anders: Erstens viel größer und weiter in ihrer Ausdehnung und zweitens vom Bild einem Flickenteppich gleich. Auf einer 2-stündigen Wanderung waren wir ganz alleine mit den Teepflückerinnen "im Tee", die sich sichtlich über ausländischen Besuch freuten. Man hörte sie noch in weiter Entfernung in den Hügeln ausgiebig "schnattern".







Wir waren auch mal wieder im Kino. Nein, wir sprechen auch kein Malayalam ;-) Ihr denkt bestimmt, Kino, ohne etwas zu verstehen, sei super langweilig, aber in Indien ist Kino weit von Langeweile entfernt. Die Menschen jubeln und pfeifen, wenn ihre Lieblingsschauspieler auf die Bühne kommen - vor allem die Jungs sind da immer gut dabei. Bei uns würde man nie so viele Jungs in Liebesfilmen sehen. Es stört auch keinen, wenn jemand im Kino telefoniert. Von daher ist es eigentlich ganz gut, dass man nicht für die Dialoge, sondern für das Erlebnis an sich ins Kino kommt. Solltet ihr also nach Indien kommen, geht unbedingt ein oder auch zwei Mal ins Kino und fangt ruhig in Kerala an, hier schlägt Indiens Puls ein wenig langsamer - bestens also zur Eingewöhnung ;-)  


Nun sind wir auf dem Weg nach Nepal, dem letzten Land auf unserer Reise. Und da wir gar nicht wollen, dass die Reise zu Ende geht, werden wir die Everestregion, die wir dieses Mal ins Auge gefasst haben, gaaanz langsam, sozusagen in Slowmotion erwandern. Wir hoffen dabei bis ins Everest Basecamp auf knapp 5500m vorzudringen. Hoffentlich wird es nicht allzu kalt, sodass wir jede Sekunde genießen können...

Viele liebe Grüße und bis bald, Hanna und Timo





Donnerstag, 19. März 2015

Besuch in Tempel Nadu

Namaste!!!!

Tempel Nadu? Noch nie davon gehört? Hmm...
Eigentlich heißt der südliche Bundesstaat ja auch Tamil Nadu, aber gemessen an der Zahl seiner Tempel könnte er ebenso gut Tempel Nadu heißen. Dementsprechend sind unsere Erlebnisse in Indien bisher vorwiegend von spirituellen Begegnungen und Tempelbesichtigungen geprägt. Nur ein Eindruck ist vielleicht vorherrschender: Hupen, Hupen, Hupen und die Angst, in dem tamilischen Verkehrschaos die Straße zu überqueren oder im Bus zerquetscht zu werden.






Angefangen hat das Abenteuer in Chennai, der 4 Millionen Metropole und zugleich Hauptstadt Tamil Nadus. Wir sind hier nun wieder ganz nah an Sri Lanka, wo unsere Reise vor fast sieben Monaten begonnen hat. Da wir auf der letzten Reise vor drei Jahren in Chennai ziemlich krank waren, hatten wir Respekt vor der Rückkehr in die Stadt, doch mit ein bisschen Kuh-Streicheln und Ohrenzoppeln im Tempel für gutes Kharma ist dieses Mal alles gut gegangen. Ein ganz besonderes Erlebnis in Chennai war der Besuch auf einem Blumenmarkt. Blumen werden in Indien und Asien überwiegend für Girlanden, Kränze und Haarschmuck verwendet, nur selten findet man Blumen am Stil, um sie in Vasen zu stellen. Demnach gab es auf dem Blumenmarkt Massen an Blüten, die fleißig von Männern und Frauen zu Schmuck und Deko gebunden werden. So gut wie dort hat es in Indien seitdem nie mehr gerochen ;-) 






Nach Chennai ging es mit dem Nachtzug und einer großen Migräne nach Thanjavur, einer Kleinstadt mit 200 000 Einwohnern. Hauptgrund unseres Besuches dort war der Brihadishwara Tempel. Was wir dort bei einer wunderbaren Führung mit Raja alles über die Konstellationen hinduistischer Götter wie Shiva, Vishnu, Parvati, Ganesh,..., deren Inkarnationen und religiösen Praktiken gelernt haben, können wir hier gar nicht wiedergeben. Wie ihr aber seht, haben wir fleißig mitgemischt. Für jeden "Farbfleck" auf unserer Stirn mussten wir entweder singen, uns gegen die Schläfen klopfen (um positive Energie freizusetzen) oder sonstige Mantras nachsprechen. Raja hat uns keinesfalls verschont und wir hatten viiiiiiel Spaß dabei - mindestens genauso viel wie nachmittags im Kino. Nein, wir sprechen kein Tamil, aber die Handlungen sind ja nicht so komplex und die indischen Tänze allein sagen schon so einiges aus.






Mit viel positiver Energie ging es weiter nach Madurai, der heiligsten Stadt des Südens - für uns heilig, da wir uns zum ersten Mal haben von einem Elefanten segnen lassen. Dabei gaben wir im Sri Menakshi Tempel zuerst das Geld (einen Schein von 10 Rupien = 14 Cent) in den Rüssel des Elefanten, woraufhin der Dickhäuter den Rüssel auf unseren Kopf legte. Wir sind noch immer nicht krank gewesen ;-) Danke, Elefant! Im gleichen Tempel gab es für uns mal wieder viel zu bestaunen und zu erfahren. Wir trafen auf eine Frau, die ihr Haar opferte, um nach acht kinderlosen Jahren endlich schwanger zu werden. Wir trafen auf Familien, die als Dank für eine unkomplizierte Schwangerschaft 30 Tage nach der Geburt des Kindes einen Dhoti (Wickelrock) um eine religiöse Statue banden. Wir sahen wie Statuen mit Milch, Butter, Yoghurt und Früchten von den dickbäuchigen Priestern mit nacktem Oberkörper gesegnet wurden bevor sie danach mit Blumengirlanden geschmückt wurden. Wir sahen...




Den (gut)gläubigen Hindus setzte sich unsere Couchsurferin Mital entgegen. Mital und ihre Familie sind Jains. Jains sind normalerweise pure vegetarians. In ihrer krassesten Ausprägung tragen Jains Mundschutz, um ja keine Fliege zu verschlucken. Mital hingegen ging auf letztere mit einer elektrischen Fliegenklatsche auf Jagd und war auch sonst in keinster Weise gläubig. Gut so, denn sonst hätten wir nach Einbruch der Dunkelheit keine Curryblätter mehr zum Kochen verwenden dürfen, denn die Jains wecken schlafende Pflanzen eigentlich nicht auf. Aus einer wohlhabenden Business-Family stammend, wurde Mital vor 14 Jahren im Alter von 24 verheiratet, nur um ein Jahr später wieder geschieden zu werden. Nicht nur war Mital unsere erste weibliche Couchsurferin in Indien, wir haben auch noch nie jemanden getroffen, der geschieden war, denn das ist in Indien eher ein Tabu Thema. Auch in ihrer Familie wird diese Tatsache eher totgeschwiegen, erzählte sie uns. Cool, dass Mital so offen hat darüber sprechen können. Ihre progressive Ansicht hat uns nochmal einen ganz anderen Einblick ermöglicht. 

Mit ihr waren wir auch auf einer Lesung zur Geschichte der tamilischen Namensgebung. Eigentlich sollte die Lesung ja auf Englisch sein, aber irgendwie war sie das nicht. Nein, wir sprechen kein Tamil - immer noch nicht. Verstanden haben wir dieses Mal jedoch gar nichts, auch wenn wir wahrscheinlich am aufmerksamsten zugehört haben. Dafür gab es ein Mittagessen gratis, zu dem wir als Ehrengäste eingeladen wurden ;-) Wie ihr der Vielzahl der Gruppenbilder von uns mit vielen bunten Indern entnehmen könnt, steht "Ehrung" auch sonst fast täglich auf dem Programm. Manchmal wissen wir gar nicht, wie wir mit der ganzen Aufmerksamkeit umgehen sollen. Unsere Privatsphäre ist auch dahin, aber das wussten wir ja schon... 1,2 Milliarden Inder kennen sowas eben nicht!





Dieses Opfer bringen wir gerne für das beste Essen auf der ganzen Reise (abgesehen vom Käse in Neuseeland vielleicht;-)) und den weltbesten Milchtee, für die vielen netten Kontakte, die Farben, die Gewürzdüfte, das herausfordernde Chaos, die entspannte Atmosphäre in den Tempeln und die Reisefreude, die uns das Festland bisher beschert hat. 

Bald mehr aus Kerala, dem Nachbarn Tamil Nadus mit seinen unendlichen Wasserknälen und Palmenwäldern...

Viele würzige Grüße auch von Shiva, Vishnu, Parvati und Ganesh, 
Hanna und Timo





Mittwoch, 11. März 2015

Happy Holi-Days

Was? Schon wieder Urlaub? Ja genau, wir lassen es uns mal wieder so richtig gut gehen. Nein, dieses Mal sind wir nicht in Thailand. Wir sind auf den Andamanen, einer kleinen Inselgruppe, die zu Indien gehört - auch wenn sie geographisch gesehen viiiiiiiel näher an Thailand und Myanmar gelegen ist. Und wer hätte gedacht, dass wir ausgerechnet in Indien das Paradies finden würden? Oder ist es vielleicht das Paradies, da wir in Indien sind? Schwer zu sagen...




Viel einfacher lässt sich hingegen unser Tagesablauf hier beschreiben: Jeden Morgen wachen wir um ca. 7:00 Uhr auf, da um diese Uhrzeit die Sonne schon ganz schön auf unsere Holzhütte knallt. In Indien gibt es ja nur eine Zeitzone und da die Andamanen sehr viel weiter östlich liegen (s.o.) als Dehli geht hier bereits um knapp 5:00 die Sonne auf (und unter). Wir schultern unsere Badetaschen und laufen ins Dorf, wo wir uns mit leckeren Dosas, Chapatti oder Idlis mit Dhal, Sambar und Kokosnusschutney stärken - ein Traum, der selten mehr als 1-2 Euro für uns beide kostet; inklusive Chai Masala. Havelock, die Insel der Andamanen, auf der wir uns gerade befinden, ist so klein, dass es mit dem Bus nur knapp zwanzig Minuten ins Paradies sind - und zwanzig Minuten sind es auch nur, da der !!!vom Festland Indiens ausrangierte Bus!!! an jeder noch so kleinen Steigung gegen die Schwerkraft zu kämpfen hat. 




Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir unsere Lieblingsbucht, die Timo die "Blaue Lagune" getauft hat. An einem umgefallenen Baum befestigen wir unsere Hängematten und bewundern das Wasser der Lagune mit seinen vielen Blautönen und den weißen Strand, an dem nur vereinzelt ein paar andere europäische Urlauber im Schatten der Bäume nisten. Inder sind ein bisschen wie Chinesen: Sie mögen es gern eng und kuschelig. Daher klumpen sie alle an einem Strandabschnitt, zu dem sie auch nicht so weit laufen müssen. Wenn uns das Nichtstun (wir lesen wohlgemerkt sehr viel) hin und wieder ins Schwitzen bringt, stehen wir auf und kühlen uns im glasklaren Meer ab - oder lassen uns, in unserem Schwimmreifen liegend, vom glasklaren Meer abkühlen ;-) So muss das sein! Nachmittags dann Samosas und frischer Mangosaft am Dorfplatz, wobei wir dem geschäftigen Treiben und den vorbeiziehenden Frauen in ihren bunten Saris zusehen, welche uns einen schönen Vorgeschmack aufs Festland bieten. Abends dann super leckeres indisches Essen (sogar Timo hat daran mittlerweile richtig Gefallen gefunden) unter Palmen. Die meiste Zeit haben wir mit Holger und Stella aus Berlin verbracht, die Reisegeschichten zum Besten gaben. Unsere Liste mit "Places to go" erweitert sich also ständig.




Eines Abends trafen wir dabei auf Sanjee und seine Frau. Die beiden haben sich am Telefon aus Zufall kennengelernt (komisch, die Geschichte kommt uns bekannt vor) und aus Liebe!!! geheiratet, soll auch in Indien vorkommen und nimmt, wenn man sich die vielen Lovebirds am Strand so ansieht, stetig zu. Wie dem auch sei, Sanjee und seine Frau können nicht schwimmen, haben sogar Angst vorm Wasser und allergisch gegen Sonne sind sie auch. Warum sie ausgerechnet hier ihren Urlaub verbringen, wo man, so beklagt sich seine Frau, ja noch nicht mal gut shoppen kann, ist uns ein Rätsel. Zum Glück trafen die beiden uns am nächsten Tag am Strand und haben somit ihre Kollektion an Urlaubsfotos erweitern können. Zu dem Foto der Klimaanlage ihres Hotelzimmers, mit dem sie schon ordentlich am Vorabend bei uns geprahlt haben, kamen hinzu: Sanjee und seine Frau, die ganz ungeschickt in unseren Hängematten liegen; Timo, der so tun sollte als schliefe er in seiner Hängematte; Timo, der mutige Europäer im Wasser, etc. Wir hatten einen Heidenspaß mit den beiden. Sanjee prahlte jedoch auch mit einem großen Stück Koralle, dass er beim Schnorcheln mit dem Fuß aus dem Wasser gefischt habe und jammerte, dass sein Bein nun jucke. Timo erklärte ihm darauf hin, dass das große Stück Koralle bestimmt Giftspuren hinterlassen habe, daher das Jucken auf der Haut. Sanjee, der Gutgläubige, klaut bestimmt nie wieder Korallen und hat hoffentlich die Kortisonsalbe, von der wir geschwärmt haben, gefunden ;-) Irgendwo hört der Spaß auch auf! 




Heute war Holi - ein Tag wie kein anderer. Manche unter euch mögen das Holi-Festival kennen, wie es mittlerweile an vielen Orten in Deutschland zum Trend geworden ist: relativ hohe Eintrittsgebühren zu einem eingezäunten Wiesenstück; zwei Farbbeutel inklusive, Technomusik, Pommes-, Bier- und Cocktailstände und weiß gekleidete, tanzende Menschen. Einmal stündlich wird von zehn heruntergezählt, woraufhin bei Null alle ihre Farbbeutel in die Luft werfen. Eine sehr spaßige Angelegenheit, die hier aber ganz anders vonstatten geht. Hierzulande ist Holi ein religiöses Fest, an dem daran erinnert wird, dass Gut über Böse siegt (einfache Variante einer langen hinduistischen Erzählung); eine Art Freundschaftsfest und zugleich Frühlingsanfang. Für einen Tag sehen alle gleich aus und die Kasten verschwinden; selbst uns konnte man kaum von den Indern unterscheiden. Mich hat es irgendwie ein bisschen an Weihnachten erinnert, wenn man sich über drei Tage hinweg "Frohe Weihnachten" wünscht, denn jeder, dem wir heute begegnet sind, wünschte uns "Happy Holi" - bis auf den Unterschied, dass man sich dabei nicht die Hand gab, sondern sich gegenseitig mit Farbe bewarf, bespritzte oder sich Farbe ins Gesicht strich, gefühlt ca. alle 10 Sekunden. Hier auf der kleinen Insel ging das Fest auch ganz friedlich zu, ohne Gedränge und Zerren; eine nette bunte Schlammschlacht eben und ein toller Kulturkontakt obendrein ;-) Manche Familien verteilten Süßigkeiten und die ein oder andere Party mit obligatorischem Bhang war auch dabei...




Nun liegen wir in unseren Hängematten: Unsere Gesichter schmerzen vom vielen Schrubben. Timos Oberkörper und sein Gesicht sehen aus als habe er sich geprügelt, denn Rot und Lila sind besonders hartnäckige Farben. Mein Haar hat rosa und orangene Strähnen, für die ich in Deutschland bestimmt viel Geld gezahlt hätte - und dass obwohl wir unsere Haare nach indischer Manier vorher mit Kokosnussöl eingerieben hatten, sodass die Farbe besser raus geht. Doch wir sind dankbar... - zum einen dafür, dass wir dieses Fest haben miterleben dürfen und zum anderen dafür, dass es noch mehr als sechs Wochen bis zu unserer Heimkehr und somit den anstehenden Bewerbungsgesprächen sind ;-) Ab Morgen wollen wir drei Tage unters Wasser und den Rest des hiesigen Paradies' erkunden UND die viele Farbe wieder los werden!!!! Beim Schnorcheln in Strandnähe haben wir bereits metergroße Napoleonfische gesehen - ganz schön vielversprechend also. Bleibt nur noch zu hoffen, dass andere Taucher nicht allzu viele der Korallen entfernt haben, ne Sanjee ;-) 



In diesem Sinne wünschen wir euch einen baldigen Frühlingsbeginn.

Happy Holi, Timo und Hanna